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Idee, oder besser Legende der Bierkiste

(© Christoph)

Nun, wie begab es sich, dass wir den Entschluss fassten, eine motorisierte Bierkiste zu bauen? Dafür muss ich erstmal tief in meinen Erinnerungen graben und fehlende Teile durch Phantasie ersetzen.

Die Legende beginnt folgendermaßen: Im Jahre 2003, just zu der Zeit, wo am Nürburgring das 24-Stunden-Rennen stattfindet, wachte ich auf, stieg aus dem Auto und begab mich Richtung Hörsaal. (Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie wenig ich von der morgendlichen Autofahrt mitbekomme, obwohl ich selbst fahre :) Vor dem Hörsaal traf ich dann Dirk, mit dem ich sofort "Frustrationen" austauschte, weil wir es wieder nicht geschafft hatten, zum Nürburgring aufzubrechen und außerdem eine spannende BWL-Vorlesung erwarteten. Dirk prophezeite: Nächstes Jahr sind wir dabei, aber wir brauchen noch fahrbare Untersätze, weil Horst allein nicht alle Transportaufgaben erledigen kann. Ich lauschte leicht abwesend seiner Predigt. Die Fahrzeuge müssen klein sein, damit man sie gut transportieren kann, am besten nicht größer als eine Bierkiste. Meiner folgenschweren Worte nicht bewusst, sprach ich: "Dann nimm doch ne' Bierkiste!" Wir saßen darauf tatsächlich in der Vorlesung, beschäftigten uns aber nur mit "Bierkiste", malten krakelige Zeichnungen und fingen uns eine Ermahnung wegen zu lautem Diskutieren.

Wieder daheim, machte ich erstmal eine Sitzprobe auf einer gewöhnlichen Bierkiste, befand die Sache aber zu klein für meinen Körperumfang. So wurden während der nächsten Wochen diverse Kofferräume vermessen und eine Gesamtlänge von 90cm festgelegt. Darauf wurde es ruhig um die großspurigen Pläne.
Bis Rüschi dann heimlich anfing, aus den Teilen seines Motorskateboards eine Bierkiste zu bauen (Attila). So verstrich die Zeit recht ereignislos bis dann das 24-Stunden-Rennen 2004 in greifbare Nähe rückte.
Die nächste Kiste wurde von Phatti in Angriff genommen (Knut). Als Motor diente hierbei ein Zündapp-Mofamotor und als Räder gewöhnliche Sackkarrenräder mit der Aufschrift "Not for Highway use". Kurz darauf begann auch Dirk seine Kiste zu bauen. Technische Daten und Bilder gibt's reichlich auf der Seite der Bierkisten. Ich hatte keinen Motor und nicht das Geld um mir kurzfristig einen zu besorgen, also konnte ich nicht richtig mitspielen, hab aber mitgeholfen, wo ich konnte. Besonders bei den Fahrtests, wie man auf dem Foto von meinem Knie gut sehen kann. Die Fahreigenschaften von Vattis's Knut waren anfangs wirklich bösartig, dazu kommt noch, dass man zum Schalten eine Hand vom Lenkrad nehmen muss. Deshalb hielten wir Dirk anfangs auch für völlig Schmerzbefreit, weil er einen Motor einbauen wollte, der Geschwindigkeiten von über 55km/h versprach. So ging das Gebastel weiter, bis dann am Tag vor der Abreise zum Ring 3 fahrbereite Kisten zum Aufladen bereit standen.

Die Ereignisse am Ring sind dann eine ganz eigene Geschichte.

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